Bodenarten

Welche Eigenschaften des Bodens man davon ableiten kann.

17.11.2023

Landwirtschaftlich genutzer Ackerboden
Die Bestimmung der Bodenart gibt bereits gute Einsicht in wichtige Eigenschaften eines Bodens. Foto: Dylan de Jonge | Unsplash

Die Bodenart beschreibt die Beschaffenheit des Oberbodens, also des A-Horizonts (siehe auch den Artikel zu den Bodentypen), welcher die Bodenschicht für die Wurzeln der Pflanzen bildet. Man unterscheidet je nach Korngröße der mineralischen Bestandteile in 3 Hauptbodenarten Sand, Schluff und Ton. Sie haben verschiedene Eigenschaften in Bezug auf den Wasserhaushalt (Durchlässigkeit versus Wasserspeicherung), die Durchlüftung des Bodens sowie die Speicherung von Nährstoffen:

Sand (2000-63 Mikrometer)

Durch die relativ große Körnung besitzt Sand wenig Kontaktoberfläche und kann daher nicht viel Wasser durch Adhäsion an sich binden. Die Wasserdurchlässigkeit ist dadurch hoch, es besteht keine Gefahr, dass sich Staunässe bildet. Allerdings werden mit dem Wasser auch andere Stoffe leicht ausgewaschen, so dass Sandböden eher arm an Humus und Nährstoffen sind. Durch das Auswaschen neigen Sandböden auch zur sogenannten ‚Podsolierung‘. Podsol ist ein Bodentyp, für mehr Infos schaue in den Artikel zum Thema Bodentypen.

Schluff (63-2 Mikrometer)

Schluff besitzt eine mittlere Körnung und damit auch ein Mittelmaß an Durchlässigkeit und Wasserspeichervermögen sowie Nährstoffspeicherung. Auch die Fruchtbarkeit ist bei Schluffböden am optimalsten.

Ton (< 2 Mikrometer)

Tonpartikel sind sehr klein und besitzen daher zum einen kleine Zwischenräume oder Poren, so dass die Durchlüftung des Bodens erschwert ist. Hier fühlen sich manche Bodenorganismen nicht wohl. Die Kontaktfläche ist durch die kleine Körnung sehr hoch, so dass Wasser sehr gut gebunden wird. Zu gut, denn es kann sogenanntes Totwasser entstehen, welches so stark an die Tonpartikel gebunden ist, dass es den Pflanzenwurzeln nicht zur Verfügung steht. Ton ist negativ geladen und bindet daher positiv geladene Mineralien gut an sich. Dies bezeichnet man auch als Kationen-Austausch-Kapazität.

Und was ist mit Lehm?

Oft besteht ein Boden aus verschieden großen Körnern. Ist dieses Gemisch relativ ausgewogen zwischen Sand, Schluff und Ton, so spricht man von Lehm. Innerhalb der ‚Lehmgruppe‘ kann wiederum detailliert unterteilt werden in sandigen Lehm, tonigen Lehm etc. Es gibt recht komplexe Bodenartendiagramme, welche die unterschiedlichen Zusammensetzungen und ihre Bezeichnungen veranschaulichen.

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